Sora 2: Gegen diese App wirkt sogar TikTok natürlich


neumann.digital - digitaler Wochenrückblick #72 (im Browser ansehen)

Liebe/r Reader,

👾 Grüße aus der digitalen Welt!
Hier ist der Digitale Wochenrückblick.

Apple hat in der vergangenen Woche fast heimlich, still und leise den M5-Chip vorgestellt. Noch überraschender: Es gibt ihn zuerst in nur drei Produkten. Die Sora 2-App zeigt uns, dass die großen KI-Unternehmen womöglich in einer Sackgasse stecken. Und ich war in den Weinbergen und konnte die Kamera meines iPhone 17 Pro ausprobieren.

🍎 Apples "heimliche" Produktvorstellung

Apple hat diese Woche den M5-Chip enthüllt - allerdings so leise und unspektakulär, dass man es fast übersehen konnte (tatsächlich habe ich es erst am Tag darauf überhaupt bemerkt). Während viele auf ein Oktober-Event oder zumindest eigene Produktvideos wie vergangenes Jahr hofften, gab es diesmal nur ein paar Pressemitteilungen und Aktualisierungen des Apple Webshops.

Dabei können sich die Leistungsdaten des M4-Chip-Nachfolgers sehen lassen: Die CPU-Leistung steigt um 12 bis 20 Prozent, besonders bei Aufgaben wie Software-Entwicklung und Videobearbeitung. Noch größer ist die GPU-Verbesserung mit 36 bis 60 Prozent mehr Grafikleistung.

Für KI-Aufgaben bleibt es bei 16 Neural Engine-Kernen wie beim M4, aber Apple hat jedem GPU-Kern eigene neuronale Beschleuniger spendiert. Das bedeutet bessere Machine-Learning-Leistung und effizientere KI-Arbeitsabläufe. Die Speicherbandbreite steigt von 120 GB/s beim M4 auf bis zu 153 GB/s - das soll besonders beim Multitasking helfen.

Überraschend ist die kleine Auswahl an Geräten, bei denen man den M5-Chip bislang bekommt. Den neuen Chip gibt es zunächst nur im 14-Zoll MacBook Pro (nicht im 16-Zoll-Modell, siehe Bild aus dem Apple Webshop), im neuen iPad Pro und in einer aktualisierten Version der Datenbrille Vision Pro.

Im vergangenen Jahr kamen die noch leistungsstärkeren "Pro" und "Max"-Varianten des M-Chips - mit denen das 16 Zoll-Modell ausgestattet ist - noch zeitgleich mit dem Basis-Chip auf den Markt. Diesmal jedoch blieb eine Ankündigung dazu aus. Diese Varianten werden nicht vor Anfang des nächsten Jahres erwartet. Es wird allgemein angenommen, dass Apple damit alle Hardware-Ankündigungen für dieses Jahr vollzogen hat.

Beim iPad Pro wurden beide Größen (11 und 13 Zoll) aktualisiert. Die 256GB und 512GB Modelle haben 12GB RAM, während die 1TB und 2TB Versionen 16GB RAM bieten. Der maximale Speicher liegt bei 2TB.

Mein Tipp: Wenn du gerade ein neues MacBook brauchst und dir ein 14 Zoll-Bildschirm ausreicht, ist das M5 MacBook Pro eine sehr gute Wahl. (Der Basispreis wurde im Vergleich zum Vorgänger sogar um 100 EUR gesenkt, allerdings fehlt nun ein Netzteil im Lieferumfang, das neu mindestens 65 EUR kostet). Alle anderen sollten lieber noch etwas warten.

Beim iPad sind wir schon lange an einem Punkt angelangt, wo die Hardware deutlich mehr Leistung bietet, als man üblicherweise bei der Nutzung eines Tablets überhaupt benötigt. Für mich stellt sich die Frage, warum man als normaler Nutzer hier zugreifen sollte, wenn außer dem Chip wirklich alles exakt gleich ist wie vorher.

Die Vision Pro bleibt ein absolutes Nischenprodukt, auch wenn hier das Chip-Update sowie die bequemere Trageoption per Dual-Band aus Strickgewebe sicher begrüßenswerte bzw. sogar notwendige Verbesserungen sind.


🤖 Sora 2: Faszinierend und beunruhigend zugleich

Ich bin mit diesem Thema schon etwas spät dran, kam allerdings erst jetzt dazu, mich damit eingehender zu befassen: Bereits am 30. September stellte OpenAI mit Sora 2 seinen neuen KI-Videogenerator vor.

Der Zugang erfolgt hierbei entweder über die Sora-Website (für Querformat-Videos) oder aber über eine neue App namens Sora by OpenAI (für Hochkant-Videos). Sora 2 ist derzeit nur in den USA und Kanada verfügbar (ein VPN-Dienst reicht aber auch) und man benötigt einen Einladungscode, an den ich noch nicht rangekommen bin.

Faszinierend und gleichermaßen beunruhigend: Aus nur 9 Sekunden Videomaterial kann die App realistische Videos des Nutzers erstellen - sogar inklusive Ton. Man spricht drei Zahlen ein (als Kopierschutz der eigenen Identität), dreht den Kopf in alle Richtungen - ähnlich wie bei einer Face ID-Überprüfung - und macht verschiedene Gesichtsausdrücke. Danach kann man per Textbefehl Videos mit sich selbst als Hauptdarsteller erstellen.

Aktuell lassen sich täglich 30 kostenlose Videos generieren, mit bis zu 1280 x 720 Pixel Auflösung und bis zu 15 Sekunden Länge.

Die Qualität von Sora 2 schwankt noch stark. Bewegungen bekommt das Modell sehr gut hin, Hintergründe bei filmischen Szenen sehen jedoch oft eher billig aus. Für professionelle Videoproduktionen genügt das Modell noch nicht: Sora kann keinen kohärenten Look über mehrere Szenen aufrechterhalten, was für Filme essentiell wäre.

Das wirklich Verstörende an Sora 2 ist die Verpackung als Social Media-App à la TikTok. Man wischt sich durch einen endlosen Strom von KI-generierten Videos - nichts hier ist mehr echt. Offenbar ist OpenAI überzeugt, dass jüngere Nutzer auf ein solches Erlebnis warten - und vielleicht liegt das Unternehmen damit nicht einmal falsch.

Stecken KI-Unternehmen womöglich in einer Sackgasse? Offenbar wissen sie (noch) nicht, wie sie aus den gigantischen Investitionen - KI-Rechenzentren unvorstellbarer Dimensionen, Millionen von Grafikkarten - genügend Geld machen können.

OpenAI versucht nun, uns mit unserer Eitelkeit zu ködern - kostenlose KI-Videos von uns selbst. Sobald genug Menschen die App nutzen, wird in der Sora-App vermutlich Werbung ausgespielt.

Traurig wäre das schon: All diese milliardenschweren Investitionen - nur, um am Ende wieder Werbung zu zeigen…das alte Internet-Geschäftsmodell, das beständig funktioniert.


📹 Meine aktuellen Veröffentlichungen

iPhone 17 Pro vs. 15 Pro: Ein schwerwiegendes Problem

Für Apple ist es mal wieder “Das beste iPhone aller Zeiten". Doch wie gut ist das iPhone 17 Pro wirklich?

Nach 3 Wochen intensiver Nutzung sage ich dir hier, ob es die Versprechen im Alltag wirklich einlöst. Dabei vergleiche ich das iPhone 17 Pro nicht mit dem direkten Vorgänger iPhone 16 Pro, sondern mit meinem iPhone 15 Pro.

Am Ende des Videos gebe ich dir meine ehrliche Einschätzung, für wen sich der Kauf eines iPhone 17 Pro lohnt. (Spoiler: Nicht für jeden).


👾 Was passiert bei mir?

Bereits letzte Woche hatte ich hier von meiner neuerlichen Suche nach einem Freelancer (m/w/d) geschrieben. Dazu habe ich nun auch ein kurzes Video aufgenommen:

Falls du dich angesprochen fühlst oder jemanden kennst, der auf die Beschreibung passt, schreib mir an jobs@neumann.digital oder leite des Video gerne weiter.

Gestern war ich den ganzen Tag draußen in der analogen Natur unterwegs - genauer gesagt auf dem Rotweinwanderweg im schönen Ahrtal, wo in diesen Wochen der "Weinherbst" zelebriert wird. Dabei konnte mein iPhone 17 Pro-Kamera endlich mal zeigen, was sie kann (das letzte Foto mit mir stammt allerdings vom iPhone 14 meiner Frau).

💡 Tipp der Woche

Apple hat mit iOS 26 eine neue Vorschau-App für das iPhone eingeführt, die einige Nutzer überflüssig finden. Tatsächlich sind hier viele Funktionen der Dateien-App gedoppelt und ein echter Mehrwert wie auf iPad oder Mac fehlt.

Die Lösung ist überraschend simpel: Du kannst die Vorschau-App einfach löschen. Dann verhält sich die Dateien-App wieder wie früher und öffnet PDFs und Bilder direkt, ohne Umwege über die neue App. Falls du die Vorschau-App später doch brauchst, kannst du sie jederzeit aus dem App Store neu herunterladen. (via 9to5mac.com)

📢 News der Woche

🤖 Googles KI-Modus nun tatsächlich verfügbar

Ich hatte Googles neuen KI-Modus in der letzten Ausgabe vorgestellt, seinerzeit konnte ich es aber nur vom Hören-Sagen darüber berichten. Inzwischen habe ich Zugriff auf den KI-Modus bekommen - und du vielleicht auch schon (Tipp: mit dem Google Chrome-Browser klappt es eher als mit anderen).

Allerdings nur über den direkten Link: https://www.google.com/ai - auf der normalen Google-Seite sehe ich noch keinen Hinweis darauf.

Meine ersten Suchanfragen wurden alle so zufriedenstellend beantwortet, dass ich keine Veranlassung sah, auf die Links der Quellen zu klicken, die mir in der Seitenleiste angeboten wurden.

Die Sorge der Website-Betreiber, dieser KI-Modus könnte der Todesstoß für viele Websites sein (siehe letzte Ausgabe), sie scheint mir absolut berechtigt.


💻 Windows 10 Support beendet - aber es geht weiter

Microsoft hat vergangene Woche nach über 10 Jahren offiziell den Support für Windows 10 beendet. Das heißt: Es gibt keine kostenlosen Updates mehr, auch keine Sicherheitsupdates.

Eine Hintertür gibt es jedoch in Form einer Verlängerung der Sicherheitsupdates: Privatnutzer können ein Update-Abo beziehen, das bislang nur Firmen vorbehalten war. Wer Windows 10 mit einem Microsoft-Account nutzt, bekommt diese Updates ein Jahr kostenlos, muss dafür aber etwas tun und seinen Computer für die Updates aktiveren. (via chip.de)

Betrifft dich die Änderung? Welches Betriebssystem läuft auf deinem Computer? Stimme mit ab in der Umfrage der Woche!


Community News

🎤 Umfrage der vergangenen Woche

Apples erstes faltbares iPhone soll 2026 kommen. Angenommen, der Preis wäre erschwinglich: Würdest du es evtl. kaufen?

Kommentare:

"Als Technikbegeisterter finde ich ein faltbares iPhone faszinierend, da eine größere Bildschirmfläche beim Surfen von Vorteil wäre. Allerdings ist mein iPhone 16 Pro bereits sehr groß, sodass ich wahrscheinlich kein faltbares iPhone kaufen werde."
"Ich mag die klassische iPhone-Form lieber. Meine Schwester hat so ein Klapp-Android, das gefällt mir gar nicht. Aber jeder wie er/sie mag. Wer klappen oder falten will, der soll nur machen."

In der neuen Umfrage der Woche, möchte ich von dir wissen, welches Betriebssystem auf deinem Computer daheim läuft.


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